Was bedeutet das für Sie? Jahrzehntelang waren Lebens- und Rentenversicherungen eine der beliebtesten Geldanlagen in Deutschland – sicher und fest verzinst. Aber wie sieht das heute und besonders in Zukunft aus? Tatsache ist: Die Auszahlungen der Versicherungskonzerne bleiben immer weiter deutlich hinter den einstigen Versprechungen zurück. Dieses werden Sie bemerken, wenn Sie von Ihrer Versicherungsgesellschaft Ihre jährlichen Mitteilungen über den aktuellen Stand des Vertrages bekommen. Besonders betroffen sind aber diejenigen, deren Vertrag sich bereits in der Auszahlungsphase befindet und die hieraus monatliche Rentenzahlungen bekommen. Bereits in 2016 hatte die „Neue Leben“, die zur Talanx gehört, die künftigen Renten für rund 80.000 Betroffene gekürzt. Talanx werden Sie jetzt sagen: Kenne ich nicht! Doch: Kennen Sie! Man könnte ja fast meinen: Wenn es Probleme gibt, wird der Name geändert! Jetzt wird bekannt, dass die nächste Versicherungsgesellschaft Rentensenkungen plant, von denen rund 27.600 Verträge betroffen sind. Dieses soll im August 2017 erfolgen. Vor diesem Hintergrund besteht für JEDEN, der eine Lebens- oder eine Rentenversicherung abgeschlossen hat, deutlicher Handlungsbedarf. Diese Situation ist nicht durch Zufall entstanden! Seit 2013 weisen wir unsere Kunden auf den oben benannten Sachverhalt hin, der nicht einfach „nur so“ entstanden ist. Und insbesondere: Schließen Sie diese Versicherungen überhaupt nicht mehr ab. Denn Sie werden bei Vertragsende noch nicht einmal das Geld wiedersehen, das Sie einbezahlt haben. Dafür sorgen Kosten und die niedrigen Zinsen, die noch eine ganze Weile andauern dürften. Die Resonanz auf diese Checkliste „Geldsicherheit“ hat uns selbst etwas überrascht, denn plötzlich haben uns viele Leser gebeten, eine Überprüfung ihrer bestehenden Verträge durch unabhängige Fachleute vorzunehmen. Studie des Bundes der Versicherten (BdV)* Eine Studie des Bundes der Versicherten (BdV) für den Finanzausschuss des deutschen Bundestages bestätigt die von uns gemachten Erfahrungen. Nach Berechnungen des BdV kommt eine Police mit einer Versicherungssumme von EUR 30.678 aus dem Jahr 1997 (anfängliche Verzinsung 7 Prozent; Garantiezins 4 Prozent p.a.) statt der prognostizierten EUR 63.163 Auszahlung nur noch auf einen Auszahlungsbetrag von EUR 35.881. Weiteres Beispiel: *Quelle: BdV- In beiden Fällen wurde ein Rentenbeginn Ende 2029 angenommen. Vor dem Hintergrund, dass Sie vielleicht eine Lebens- oder Rentenversicherung als zusätzliche Altersversorgung für die ohnehin immer „schmaler“ werdende gesetzliche Rentenversicherung abgeschlossen haben, wirkt sich diese Entwicklung fatal auf Ihre Ruhestandsplanung aus. Auch wenn Sie eine der besagten Versicherungen vor Jahren abgeschlossen haben, um damit zum Beispiel Ihren Immobilienkredit am Ende zu tilgen, besteht für Sie noch viel dringenderer Handlungsbedarf. Denn wenn der Auszahlungsbetrag nicht die Höhe des bestehenden Kredits erreicht bleiben Sie auf einem Restkredit sitzen, den Sie neu finanzieren müssen. Wie können Sie diese Probleme lösen? Lassen Sie auf jeden Fall Ihre bestehenden Lebens- und Rentenversicherungen überprüfen; allerdings von unabhängigen Experten und nicht von Vertretern der Versicherungsgesellschaft, bei der Sie den Vertrag abgeschlossen haben. Wenn Sie mit Ihrem Vertrag unzufrieden sind, kündigen Sie auf keinen Fall überstürzt Ihren Vertrag, denn das könnte Verluste bringen. Seien Sie kritisch gegenüber denjenigen (das sind zumeist selbsternannte Finanzprofis), die Ihnen raten, Verträge aufzulösen und die hieraus erhaltenen Geldmittel neu oder anderweitig zu investieren. Schließen Sie auf keinen Fall Verträge wie Lebens- und Rentenversicherungen mehr neu ab; auch keine Produkte, die ähnlich funktionieren. Diese Form der Geldanlage ist im Niedrigumfeld nicht mehr lohnend. Wenn Sie trotzdem langlaufende Verträge möchten, weichen Sie auf Sparpläne aus. Diese sind flexibel und rentabel und können jederzeit auf Ihre persönliche Lebenssituation angepasst werden. Benötigen Sie zur Absicherung, zum Beispiel Ihrer Familie, einen Todesfallschutz ist eine Risikolebensversicherung sinnvoll und auch zumeist kostengünstiger als die Einbindung in eine Kapitallebensversicherung. Vermeiden Sie eine dynamische Anpassung/ Anhebung Ihrer Beitragssätze; zumeist wird ein Teil des erhöhten Beitrages für zusätzliche Abschlusskosten einbehalten. Schaffen Sie Transparenz in Ihren Verträgen. Wie Sie sehen gibt es inzwischen bei Lebens- und Rentenversicherungen sehr viele Fallstricke, die es zu umgehen gilt. Denn eine vollständige Transparenz, wieviel Geld haben Sie einbezahlt, wie hoch war die Verzinsung auf Ihr eingezahltes Kapital und wie errechnet der Versicherer Ihre Überschussbeteiligung, bekommen Sie nicht. Betrachten Sie besonders die Tatsache, dass praktisch alle Versicherer die zu Beginn eines Vertrages eingegangenen Auszahlungsversprechen inzwischen nicht mehr einhalten können, als deutliches Warnsignal. Nicht für umsonst will sich auch der Bundestag mit diesem Thema befassen. Wenn Sie nichts tun, müssen Sie am Ende des Vertrages mit dem zufrieden sein, was der Versicherer Ihnen „zuteilt“, oder was gesetzliche Regelungen vorgeben. Diese Regelungen, auch als „Zahlungsverbot-Paragraph“ (§ 89 VAG) bezeichnet, besagen, dass die Aufsichtsbehörde für Versicherungen jederzeit eine Herabsetzung der Versicherungsleistungen oder ein Verbot von Auszahlungen verfügen kann, wenn der Lebensversicherer in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckt. Die Pflicht des Kunden, weiterhin Beiträge zu bezahlen, bleibt davon allerdings unberührt. Leider wird dieser Paragraph 89 aus dem Versicherungsaufsichtsgesetz (VAG) bisher nur sehr wenig kommuniziert.
Lebens- und Rentenversicherungen werfen immer weniger ab!
Größter Eigentümer von Talanx ist HDI. Und Talanx ist gemessen an den Einnahmen nach Bruttoprämien immerhin der drittgrößte Versicherer in Deutschland.
Natürlich wird dieses in der Presse nicht so offiziell kommuniziert, denn es betrifft ja nur einige wenige Verträge.
Aber: Das ist erst der Anfang! Weitere Gesellschaften werden folgen oder müssen folgen.
Dieses ist eine vollkommen logische Folge der seit Jahren immer niedrigeren Zinsen.
Mit unserer Checkliste „Geldsicherheit“ (Verschickt im März 2017 an unsere Kunden) hatten wir ebenfalls empfohlen: Lassen Sie alle bestehenden Lebens- und Rentenversicherungen prüfen, ob sich monatliche Einzahlungen, insbesondere bei erst kurz laufenden Verträgen überhaupt noch lohnen.
Die Ergebnisse waren aus unserer Sicht wenig überraschend, denn praktisch nur die wenigsten Verträge konnten die viel zu üppigen Leistungsversprechen der Versicherer einhalten.
Die Auszahlung an den Kunden beträgt also 43 Prozent weniger, als dieser ursprünglich erwarten konnte.
Ein Vertrag aus dem Jahr 2007 mit einer Versicherungssumme über EUR 29.443 (anfängliche Verzinsung 5,4 Prozent; Garantiezins 2,25 Prozent) kommt demnach statt auf EUR 48.629 nur noch auf EUR 32.180 (also 34 Prozent weniger).
Das geht meistens schief und am Ende stehen Sie komplett „im Regen“.
Hoffen Sie auch nicht darauf, dass in Zukunft alles besser wird! Es wird eher noch schlechter.
Auf jeden Fall besteht Handlungsbedarf, JETZT!
Versicherer unter Druck
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Jörg Seidel
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